Intervention

Das Kompetenzzentrum Intervention der KGV leitet die Organisation der Brandbekämpfung im gesamten Kanton Freiburg. Zum 31.12.2020 umfassten nahezu 59 kommunale oder interkommunale Feuerwehrkorps, einschliesslich 9 Betriebsfeuerwehren insgesamt 3’920 Angehörige der Feuerwehr. Unter der Leitung des kantonalen Feuerwehrinspektors kümmert sich das Kompetenzzentrum um fachliche Regeln und die Einsatzdoktrin, um die kantonale Ausbildung der AdF, sowie um die finanzielle Unterstützung der Gemeinden zur Ausrüstung der Feuerwehren mit Material und Gerät. Ferner vertritt das Kompetenzzentrum den Kanton Freiburg in interkantonalen und nationalen Instanzen.

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Meilenstein für die Feuerwehr Region Murten

Videobotschaft: Martin Helfer, Kantonaler Feuerwehrinspektor

Höhepunkte

Konzept FW2020 – Projekt BBRG

Die zukünftige Organisation der freiburgischen Feuerwehren wurde 2020 weiter präzisiert. Das Konzept FW2020+ wurde – übersetzt in einen Vorentwurf zum Gesetz über die Brandbekämpfung und die Rettungsdienste (BBRG) – bestätigt. Das Steuerungskomitee hat unter der Leitung der Sicherheits- und Justizdirektion (SJD) die definitive Vorlage am 9. November 2020 validiert. Nach letzten formalen Prüfungen durch die Staatsdienste wurde die Vorlage am 9. Dezember 2020 dem Staatsrat unterbreitet. Darauf hat der Grosse Rat am 17. Dezember 2020 seine zuständige Kommission damit beauftragt, die Gesetzesvorlage zu prüfen.

Auf operativer Ebene gilt es, die Funktionsweise vorausschauend zu planen, damit die Aufträge stets gewährleistet werden können. So haben die Regionen (oft zusammen mit den Oberamtmännern und den Kommandanten der iFWK/STP) ihre theoretische Arbeit zur Umsetzung von FW2020+ bereits aufgenommen.   

Die KGV begrüsst diesen vorausschauenden Ansatz, der die Garantie der Hilfeleistungen zugunsten der Freiburger Bevölkerung ins Zentrum stellt. Diese regionale Vorarbeit stellt die Grundlage für die künftigen Bataillone dar. In diesem Sinne hat die KGV das Jahr 2020 genutzt, um in enger Zusammenarbeit mit der Konferenz der STP-Kommandanten einige Pilotprojekte zu lancieren, um die organisatorischen Strukturen zu testen. Eine erste Bilanz fällt äusserst positiv aus.

Bewältigung von COVID-19 – Einsatz eines Ad-hoc-Kantonalen Führungsstabs Feuerwehr

2020 war auch ein Jahr der Pandemie. Das Coronavirus beeinträchtigt nach wie vor in drastischer Weise nicht nur die Zivilbevölkerung, sondern auch die Arbeit der Feuerwehr. Ein Ad-hoc-Kantonaler Führungsstab Feuerwehr wurde eingesetzt, um Massnahmen und Konzepte zu entwickeln und umzusetzen zum Schutz der Gesundheit der AdF unter Beibehaltung ihrer Einsatzfähigkeit. So wurden beispielsweise Instruktionen erstellt zur Verhaltensweise bei Notfalleinsätzen und persönliches Schutzmaterial bestellt, als dieses über die üblichen Kanäle nicht mehr erhältlich war. Zudem wurde die Einsatzfähigkeit der Feuerwehren regelmässig auf kantonaler Ebene überprüft und zentral durch den kantonalen Feuerwehrstab gesteuert. Oberstes Ziel all dieser Massnahmen war, die Feuerwehr operativ zu halten, was uns auch gelungen ist:  Die Angehörigen der Feuerwehr waren jederzeit voll einsatzfähig, Tag und Nacht, und konnten so die Sicherheit der Freiburgischen Bevölkerung gewährleisten. Nebst dieser Herausforderung konnten die AdF sogar ihre Partner der Rettungskette unterstützten – insbesondere die Rettungsdienste – indem sie sich als Fahrer zur Verfügung stellten. Für den Fall einer Verschlechterung der Lage wurden weitere Konzepte zur Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft erarbeitet. Diese können aktiviert werden, wenn die Situation dies erfordern sollte.

Lieferung der standardisierten Fahrzeuge des Kantons Freiburg

Im Laufe des Jahres 2020 konnten im Rahmen von koordinierten Sammelbeschaffungen mehrere Einsatzfahrzeuge an die zuständigen Feuerwehren übergeben werden.

5 Zugfahrzeuge, Pick-up Ford Ranger, geliefert im Oktober 2020

3 Minibusse 4×4, 5 Tonnen, November 2020

1 Autodrehleiter, November 2020

2 Fahrzeuge  Materialtransport, November 2020

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Persönliche Ausrüstung

Standardisierter kantonaler Brandschutzanzug: Die Lieferungen der ersten Serie aus der ursprünglichen Ausschreibung erfolgten in den Kalenderwochen 47 und 48. Dank der öffentlichen Ausschreibungen konnten wir ein Produkt zu einem wirklich attraktiven Preis bieten im Vergleich zu den Produkten, die es vorher im Kanton gab. Es wurden bereits über 300 Exemplare geliefert – von einigen Korps ungeduldig erwartet – und weitere 300 Tenues wurden für 2021 in Aussicht gestellt, vorbehaltlich der Genehmigung der Budgets durch die Gemeinden.

Grosse Schadenereignisse

2020 brachte eine Reihe von Bränden mit sich, vergleichbar mit den Vorjahren. Dennoch wird es den Einsatzleistenden in Erinnerung bleiben, da sie nebst den üblichen Sicherheitsvorgaben auch noch die Schutzmassnahmen gegen COVID-19 umsetzen mussten: Nitril-Handschuhe und Hygienemasken, Desinfektion von Material und Fahrzeugen; dies alles machte ihre Arbeit äussert aufwändig. 

Am 1. März 2020 schlug der Blitz in den Kirchturm der St-Martinskirche ein. Der Einsatz von ausserkantonalem Gerät war notwendig, um das Feuer zu löschen und die Kirchturmspitze zu schützen. 

Am 24. Juni 2020 verursachte der Brand mitten in der Nacht in einer Schreinerei erheblichen Sachschaden. Durch den Einsatz der Feuerwehr konnte jedoch der zweite Teil des Gebäudes gerettet werden, der direkt an den ersten – total in Brand stehenden Teil – angrenzte. 

Brand einer Schreinerei in Montbovon am 24. Juni 2020

2020 wurden die Feuerwehren für nahezu 302 Brandeinsätze mobilisiert. Dies sind 80 Einsätze weniger als im Vorjahr.

Im Bereich der Elementarereignisse erfolgten ca. 235 Mobilisierungen, bei denen insgesamt 2’700 Einsatzstunden geleistet wurden. Dies entspricht einer deutlichen Zunahme im Vergleich zum Vorjahr; nämlich ca.1’200 Einsatzstunden mehr. 

Hofbrand in Romont am 5. Oktober 2020

Gebäudebrand in Flamatt am 5. November 2020

Einige Zahlen

Anzahl Einsätze / Mobilisierungen

2270

Anzahl Einsätze / Mobilisierungen

2020 war eine leichte Zunahme der Alarme festzustellen. Die Freiburger Feuerwehren wurden nahezu 2’270 mal von der Einsatz- und Alarmzentrale (EAZ) der Kantonspolizei alarmiert. 22% dieser Mobilisierungen betrafen automatische Alarme, von denen ungefähr die Hälfte annulliert wurde, da es sich um Fehlalarme handelte. Die Einsätze zur Öl- und Chemiewehr machten auch einen beachtlichen Teil aus – wenngleich etwas weniger als im Vorjahr – nämlich 15% der Alarme. Der Lockdown aufgrund von COVID-19 hatte einen Rückgang des Verkehrs zur Folge und somit auch der Alarme in diesem Bereich. Insgesamt ist die Anzahl der Einsätze 2020 vergleichbar mit dem Vorjahr, trotz einer ruhigeren Phase während des Lockdowns aufgrund von COVID-19.

Anzahl Feuerwehrkorps

59

Anzahl Angehörige der Feuerwehr

3920

Ausbildung Feuerwehr

2020 war ein aussergewöhnliches Jahr aufgrund der Pandemiekrise. 75 kantonale Kurse waren geplant; nur 40 davon konnten jedoch tatsächlich stattfinden. Dies ist der wertvollen Mitwirkung und dem Einsatz unserer 69 Instruktoren und 41 Ausbilder zu verdanken. 

Das Kompetenzzentrum « Ausbildung Feuerwehr » ist verantwortlich für die Organisation und Durchführung der kantonalen Ausbildung der Angehörigen der Feuerwehr.

Das Kompetenzzentrum Intervention hat zusammen mit den Instruktoren und Ausbildern des Kantons 792 Kursteilnehmer ausgebildet, davon 95 Frauen. Es fanden 2020 insgesamt 1’540 Ausbildungstage statt.

5 Rücktritte von Instruktoren waren 2020 zu verzeichnen

Die freiburgischen Instruktoren waren auch 2020 wieder auf nationaler Ebene im Einsatz. 8 von ihnen haben aktiv an den eidgenössischen Kursen teilgenommen, die von der Feuerwehr Koordination Schweiz (FKS) zusammen mit der Instanzenkonferenz (IK FKS) und der Schweizerischen Feuerwehrinspektorenkonferenz (SFIK) organisiert werden. Diese Organisation ist der Regierungskonferenz Militär – Zivilschutz – Feuerwehr (RK MZF) angegliedert; wobei der Vorsitz der Sachkommission Ausbildung von unserem kantonalen Feuerwehrinspektor Martin Helfer wahrgenommen wird.    

 

AZCh (Ausbildungszentrum Châtillon)

Das Jahr 2020 war kompliziert, auch für das Ausbildungszentrum in Châtillon. Mit Inkrafttreten des Lockdowns mussten rasch Reservationen von Kunden verschoben oder abgesagt werden. Es wurden Schutzkonzepte erarbeitet und sogar eine mobile Desinfektionsstation gebaut. So konnten ab Mitte August die Kurse unter gewissen Einschränkungen wieder aufgenommen werden. Trotz aller Anstrengungen und der ständig angepassten Schutzkonzepte mussten im Herbst alle Kurse und sämtliche Reservationen von Kunden für 2020 abgesagt werden.

Auch die Palette an Ausbildungen, die im Ausbildungszentrum angeboten werden, wird kontinuierlich weiterentwickelt.

Ferner werden im AZCh zunehmend Ausbildungen im Bereich Prävention durchgeführt, zum Beispiel die Schulung der kommunalen Fachpersonen Brandschutz. 

Wir erfreuen uns auch einer starken Nachfrage seitens von Partnern, die das Ausbildungszentrum nutzen möchten. Es sind dies sowohl Berufs- als auch Milizfeuerwehren von ausserhalb des Kantons, aber auch weitere Berufseinheiten. 

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